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Mit der eigenen Idee zu einer vielfältigen Gemeinschaft beitragen

livMatS unterstützt mit seinen Stipendien Nachwuchsforschende, die zu materialwissenschaftlichen Fragen forschen

Feb 17, 2023

Mit seinen Stipendien unterstützt livMatS Doktorand*innen, die eigene Forschungsfragen entwickeln.

livMatS setzt sich dafür ein, dass junge Wissenschaftler*innen ihre Forschungs- und Karriereziele erreichen. Zu diesem Zweck hat der Cluster ein zweigleisiges Stipendienprogramm eingerichtet, das aus den Hermann-Staudinger-Stipendien und den Agnes-Pockels-Stipendien besteht – letztere sind speziell für Doktorandinnen gedacht.

Mit der Einrichtung dieser Stipendien verfolgt der Cluster zwei Ziele: Erstens möchte livMatS talentierte, aufstrebende Doktorand*innen aus aller Welt anziehen, die ihre eigenen Forschungsfragen im Rahmen des livMatS-Forschungsprogramms unter der Anleitung von erfahrenen Forschungsgruppenleiter*innen entwickeln. Zweitens unterstützt der Cluster mit den Agnes-Pockels-Stipendien zusätzlich Nachwuchswissenschaftlerinnen, die bisher in den MINT-Wissenschaften unterrepräsentiert sind. Mit diesen beiden Zielen strebt der Cluster danach, eine breite Gruppe von Nachwuchsforscher*innen zu unterstützen sowie seine Forschungsgemeinschaft zu internationalisieren und zu diversifizieren.

Eigene Ideen in das Forschungsprogramm des Clusters einbringen

Nach einer internationalen Ausschreibung schlagen die Bewerber*innen ein Forschungsprojekt in Zusammenarbeit mit bis zu zwei livMatS-Forscher*innen vor. Die Kandidat*innen, die in die engere Wahl kommen, erhalten einen weiteren Monat Zeit, um ihr Projekt zu verfeinern und es dann dem Auswahlkomitee vorzustellen. Sie müssen sich über das Forschungsprogramm des Clusters informieren und darlegen können, wie ihre Idee zu den allgemeinen Zielen dieses Programms und der interdisziplinären Forschung beiträgt. Die ausgewählten Kandidat*innen erhalten ein dreijähriges Stipendium, um ihre Forschungsfragen zu verfolgen und eine Doktorarbeit anzufertigen.

Erste Generation der Stipendiaten schließt Promotion ab

In den Jahren 2019 und 2020 hat livMatS sechs Doktorand*innen im Rahmen seines Stipendienprogramms eingestellt. Einer von ihnen, Stefan Conrad, schließt derzeit seine Promotion ab. Conrad, ein Hermann Staudinger-Stipendiat, hat im Bereich der Demonstratoren des Clusters geforscht. Er untersuchte und konstruierte einen Multimaterial-3D-Drucker. Diesen nutzte er zur Herstellung und Erforschung weicher Roboterelemente aus intelligenten Materialien, das heißt, mit ins Material integrierten Optionen zur Entscheidungsfindung. Nach Abschluss seiner Promotion wird er als Postdoktorand weiter im Projekt DELIVER an der Universität Freiburg forschen.

Dan Song, eine Hermann Staudinger-Stipendiatin aus China, befindet sich ebenfalls in der letzten Phase ihres Forschungsprojekts. Sie hat photochemisch reagierende Materialien für das direkte Laserschreiben erforscht, um 3D-Strukturen und Mikroaktuatoren mit hoher Präzision zu erzeugen. Zwei weitere Doktorand*innen werden ebenfalls in den nächsten Monaten ihre Forschungsprojekte abschließen. Maryam Ramezaniaghdam, eine Agnes-Pockels-Stipendiatin aus dem Iran, erforscht, wie Spinnenseide in neuartige Materialien umgesetzt werden kann. Seyedali Sabzpoushan, ein Hermann Staudinger-Stipendiat, ebenfalls aus dem Iran, untersucht, wie sporadisch auftretender, schwacher Wind aus der Umgebung in bioinspirierter Weise in Energie für selbstversorgende kleine Systeme umgewandelt werden kann.

Neue Doktorand*innen werden im Frühjahr 2023 starten

Im Frühjahr 2023 werden fünf neue Stipendiat*innen zum Cluster hinzustoßen. Zwei Doktoranden und drei Doktorandinnen aus der Türkei, Deutschland, Norwegen und Indien werden sich auf ihre jeweilige Forschungsreise in den Bereichen Chemie, angewandte Mathematik, theoretische Physik und Kognitionswissenschaften begeben. Ihre Projekte werden nicht nur zu einer reicheren Forschungslandschaft innerhalb des Clusters beitragen, sondern auch dazu, livMatS zu einer kulturell und disziplinär vielfältigeren Gemeinschaft zu machen.


Stefan Conrad und Dan Song, die ihre Promotion bald abschließen, berichten von ihren Erfahrungen in dem Programm:



Warum haben Sie sich für das Programm beworben?

Ich habe mich beworben, weil das Programm die Chance bot, an einem zukunftsweisenden Projekt mitzuarbeiten und durch den Dreijahresvertrag eine sehr attraktive Stelle zu erhalten. Die enge Zusammenarbeit mit anderen Disziplinen und Institutionen war ein weiteres großes Plus.

Wie hat Ihnen das Stipendium ermöglicht, Ihre eigenen Ideen in die Forschung des Clusters einzubringen?

Das Stipendium ermöglichte es mir, mein eigenes Verständnis davon zu präsentieren, wie mein Promotionsprojekt die übergeordneten Ziele von livMatS unterstützen könnte. Initiative und Kreativität wurden während der gesamten drei Jahre sehr geschätzt, und ich konnte in enger Absprache mit meinem Betreuer die Richtung des Projekts beeinflussen.

Was nehmen Sie von Ihrer Zeit in dem Stipendienprogramm mit?

Ich habe sehr von meiner interdisziplinären Arbeit profitiert, die die Bereiche Physik, Materialwissenschaften, Ingenieurwesen und Informatik umfasste. Die Möglichkeit, Vorträge und Posterpräsentationen auf internen Veranstaltungen und öffentlichen Konferenzen zu halten, war eine großartige Chance, meine Kommunikationsfähigkeiten zu trainieren. Zudem wird die enge Zusammenarbeit mit Kolleg*innen und anderen Arbeitsgruppen in allen zukünftigen Positionen von großem Wert sein.


Warum haben Sie sich für das Programm beworben?

Ich habe mich beworben, weil livMatS ein sehr attraktives Forschungsprogramm hat – es geht um die Erforschung neuer lebender und adaptiver Materialien und Systeme, was ein neues Paradigma in der Materialforschung darstellt. Ich glaube, dass solche Systeme sehr vielversprechend für eine zukünftige Gesellschaft sind, und ich möchte zu der Materialentwicklung beitragen, die hilft, eine solche Umwelt zu gestalten.

Wie hat Ihnen das Stipendium ermöglicht, Ihre eigenen Ideen in die Forschung des Clusters einzubringen?

Anstatt mich auf bestimmte begrenzte Ziele zu beschränken, gab das Projekt eine Hauptforschungsrichtung vor und ermöglichte es mir, mit eigenen Ideen zu den sehr umfassenden und vielversprechenden Zielen von *liv*MatS beizutragen. Dadurch wurde ich ermutigt, kreativ, inspiriert und kollaborativ zu arbeiten. Diese Freiheit und Inspiration wirkten sich wiederum positiv auf die Projektleistung aus.

Was nehmen Sie von Ihrer Zeit in dem Stipendienprogramm mit?

Die gesamten drei Jahre waren in vielerlei Hinsicht eine große Reise für meine Selbstentwicklung. Ich wurde darin geschult, mich gut zu organisieren, Probleme zu lösen, kreativ und kooperativ zu sein. Außerdem wurde ich ermutigt und unterstützt, an Kongressen und Konferenzen teilzunehmen, was eine großartige Gelegenheit war, meine Präsentations- und Kommunikationsfähigkeiten zu verbessern. Durch die multidisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Materialwissenschaft, Ingenieurwesen, Physik und Biologie konnte ich solide experimentelle Fähigkeiten erwerben und mir ein breites Spektrum an Fachwissen aneignen.