Projekt

livMatS als Bestandteil des und als Reaktion auf das Anthropozän:

Ethische und philosophische Implikationen lebender Materialsysteme

livMatS nutzt Formen und Strukturen lebender Systeme als Inspiration für die Entwicklung neuartiger Technologien und Materialsysteme. Auf diese Weise hinterfragt livMatS das traditionelle Koordinatensystem von Natur und Technik und ordnet es neu. Es ist demnach notwendig, den ontologischen Status von lebensähnlichen Materialsystemen und Technologien neu zu bewerten und die Konzepte von Leben bzw. Natürlichem sowie Künstlichem bzw. Technik zu hinterfragen.

Dieses philosophisch-ethische Forschungsprojekt hat zwei Hauptziele. Zum einen soll es in Zusammenarbeit mit den anderen Projekten im Forschungsbereich D ein konzeptionelles Koordinaten- und Bewertungssystem für livMatS erstellen. Zum anderen wird es beurteilen, wie livMatS mit der aktuellen multi- und transdisziplinären Diskussion über das "Anthropozän" zusammenhängt und wie es Antworten auf aktuelle ökologische und ethische Probleme geben kann. Dieses Vorhaben baut darauf auf, die Entstehungsgeschichte der grundlegenden Konzeptinhalte von livMatS innerhalb des naturphilosophischen Diskurses um 1800 zu erforschen, welcher in den jüngsten Debatten weitgehend in Vergessenheit geraten ist.

Die gemeinsame Aufgabe der Nachhaltigkeitsforschung, der Psychologie und der Philosophie wird darin bestehen, die von livMatS angenommenen Grundbegriffe hinsichtlich ihrer Semantik und Akzeptanz grundlegend zu hinterfragen. Zu diesen Begriffen gehören unter anderem Natur, Materie, System, Organismus, Funktion, mimetisch, lebensecht, belebt, selbstreparierend, nachhaltig, dauerhaft und anpassungsfähig.


Kontakt
Prof. Dr. Lore Hühn

Principal Investigators
Prof. Dr. Rainer Grießhammer
Prof. Dr. Lore Hühn
Prof. Dr. Andrea Kiesel

Responsible Investigators
Prof. Dr. Oliver Müller
Dr. Michael Stumpf

Postdoktorand
Dr. Philipp Höfele