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Austausch jenseits von Fachgrenzen
Promovierende und Postdoktoranden tauschen sich beim ersten Boot Camp des Clusters livMatS aus
Wie lässt sich die eigene Forschung in drei Minuten erklären? Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler im Exzellenzcluster „Living, Adaptive and Energy-autonomous Materials Systems (livMatS)“ haben das in ihrem ersten Boot Camp ausprobiert. Beim Speed Dating saßen sich Doktorandinnen und Doktoranden sowie Postdoktorandinnen und -doktoranden aus Chemie und Psychologie, Materialwissenschaft und Nachhaltigkeitswissenschaften, Biologie, Mikrosystemtechnik und Philosophie auf Zeit gegenüber, um sich zu ihrer Arbeit auszutauschen.
Andere Mitglieder kennenlernen
„Das war eine tolle Möglichkeit, um mehr über die Forschung der anderen zu erfahren – sonst sieht man nur seinen eigenen kleinen Bereich, und so konnten wir das große Ganze kennenlernen“, sagt Paula Straub, die Chemie studiert hat und nun zur Adaptivität von Materialsystemen promoviert. „Es war zudem eine gute Übung dafür, wie ich Menschen meine Forschung verständlich näherbringe, die nicht aus dem gleichen Fachbereich kommen.“
Neben vielen neuen Impulsen konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aber auch aktiv werden: Bei einer Feuerlöschübung haben sie gelernt, was im Notfall zu tun ist. Ein Besuch im Botanischen Garten der Universität Freiburg bot außerdem einen Überblick über die biologischen Vorbilder biomimetischer Anwendungen wie dem Lotus Effekt.
25 Nachwuchswissenschaftler haben seit Januar 2019 ihre Projekte im Cluster begonnen – bis Ende 2020 wird sich ihre Zahl fast verdoppeln. Neben Möglichkeiten des Austauschs bietet ihnen das Graduiertenprogramm in livMatS verschiedene Weiterbildungsmaßnahmen wie Präsentationstrainings und Kurse in wissenschaftlichem Schreiben. „Ein Schwerpunkt bei livMatS wird darauf liegen, wie die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Forschung über die Disziplinen hinweg öffentlich kommunizieren können“, sagt Gregg Dubow, der das Graduiertenprogramm verantwortet. Dessen Ziel sei, den Nachwuchswissenschaftlern hierfür Techniken an die Hand zu geben.
Ein Raum für neue Ideen
Für Martin Möller war ein Workshop in wissenschaftlichem Schreiben das Highlight des Boot Camps. Er entwickelt in seiner Dissertation Kriterien zur Nachhaltigkeitsbewertung der Materialien, die bei livMatS entstehen. „Obwohl der Workshop nur eine Stunde ging, war es ein intensives Training, und ich habe noch einiges dazugelernt, was eine gute wissenschaftliche Publikation ausmacht“, sagt Möller.
Das Boot Camp wird künftig zweimal im Jahr stattfinden. In einer Tabelle konnten die Teilnehmenden schon nach dem Speed Dating mithilfe eines roten Aufklebers vermerken, mit wem sie den Austausch vertiefen möchten. Hierfür wird es in den nächsten Monaten noch viel Gelegenheit geben, erklärt Dubow. „Mit dem Cluster ist ein Raum für neue Ideen entstanden – und diesen werden wir jetzt füllen.“