Mit einem Spatenstich am 10. März 2022 hat der Bau der livMatS Biomimetic Shell @ FIT am Freiburger Zentrum für interaktive Materialien und bioinspirierte Technologien (FIT) an der Technischen Fakultät der Universität Freiburg begonnen. An dem vom Exzellenzcluster IntCDC der Universität Stuttgart entworfenen Baudemonstrator werden Forscher des Stuttgarter Clusters und des Exzellenzclusters livMatS der Universität Freiburg künftig nachhaltige Materialien und alternative Bauweisen entwickeln und erforschen.
Der Forschungsdemonstrator wird aus einer 345 Quadratmeter großen, in Leichtbauweise aus Holz gefertigten bionischen Gebäudehülle bestehen. Die einzelnen Platten der Hülle sind von dem modular aufgebauten Skelett des Seeigels inspiriert, das besonders leicht und stabil ist. „Das ist ein wesentlicher Schlüssel zu dieser Bauweise“, erläutert Prof. Dr.-Ing. Jan Knippers, Co-Sprecher des Exzellenzclusters IntCDC. „Die kraftflussgerechte Holzschale lässt sich wirtschaftlich herstellen.“ An dem Bau werden entwickelte Prototypen wie etwa adaptive Verschattungselemente und eine thermisch aktivierte Bodenplatte erprobt, die Wärme speichert und abgibt.
„Unsere Vision ist, das Gebäude energieneutral zu betreiben“, sagt Prof. Dr. Jürgen Rühe, Mitglied des Sprecherteams des Exzellenzclusters livMatS. „Deshalb werden wir an dem Bau auch dazu forschen, wie wir Energie aus der Umgebung gewinnen können.“ Auf einer Fläche von 200 Quadratmetern wird so ein Ideenlabor entstehen, das eine Erweiterung der im FIT angesiedelten IdeasFactory@FIT darstellt. „Der Pavillon wird belegen, welch großes Potenzial in der interdisziplinären bioinspirierten Forschung für eine nachhaltige Architektur im 21. Jahrhundert liegt“, sagt Prof. Dr. Thomas Speck, Mitglied des Sprecherteams des Exzellenzclusters livMatS.
„Die Basis dieses Baus ist eine Kooperation, die schon seit 15 Jahren besteht. Wir freuen uns, dass wir nun erneut mit unseren Freiburger Kolleg*innen zusammenarbeiten können“, sagt Prof. Achim Menges, Sprecher des Exzellenzclusters IntCDC. „Das Besondere ist, dass hier zwei Exzellenzcluster aus sehr verschiedenen Fachbereichen zusammenkommen und wie der Bau beweisen wird, eine tolle Synthese eingehen.“ Ein weiterer zentraler Bestandteil ist der Transfer der Forschung, unterstützt durch die müllerblaustein HolzBauWerke GmbH und die Moser GmbH & Co. KG.
Der Exzellenzcluster IntCDC