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Volkswagenstiftung unterstützt Forschungsprojekt von Edoardo Milana
livMatS-Mitglied Edoardo Milana wird erforschen, wie sich neurofluide Systeme in Softrobotern integrieren lassen

Die VolkswagenStiftung fördert zwei Forschungsprojekte an der Universität Freiburg für jeweils drei Jahre. Eines davon ist das Projekt „Creating Neurofluidics for Intelligent Soft Machines“ des livMatS-Mitglieds Prof. Dr. Edoardo Milana. Für sein Projekt erhält Milana 549.000 Euro. Darin erforscht er, wie sich neurofluide Systeme in Softrobotern integrieren lassen.
„Als ich den Projektentwurf geschrieben habe, war ich inspiriert von neuen Forschungen in der Elektronik, in der Ingenieure neuromorphe Chips entwickeln, also eine Berechnungsarchitektur, die von der Struktur neuraler Netzwerke beeinflusst ist“, sagt Milana. „Meine Frage lautet: können wir einen neuromorphen Schaltkreis schaffen, der Flüssigkeiten nutzt anstelle von Elektronen? Theoretisch ist das möglich, indem man die Technologie der Fluidik kombiniert mit der nicht-linearen Mechanik von weichen Materialien, um multistabile Strukturen in fluidische Netzwerke zu integrieren.“ Lange schien es nicht denkbar, dass Roboter ohne Strom funktionieren könnten. Doch nicht zuletzt der Blick auf Tiere, Mikroorganismen und auch Pflanzen hat den Zugang verändert. Denn so Milana: „Stellen Sie sich einen weichen Roboter vor aus fluidischen Aktuatoren, die durch ein integriertes neurofluides Netzwerk gesteuert werden, das aus dem gleichen Material besteht wie der Roboter und das in einem Durchlauf im 3-D-Drucker hergestellt werden könnte. Wir könnten eine neue Art der Steuerung von Softrobotern entwickeln, die vielleicht der Leistung biologischer Organismen entspricht.“
Milana und sein Team knüpfen mit dem Forschungsprojekt „Creating Neurofluids for Intelligent Soft Machines“ an der bisherigen Arbeit am IMTEK (Institut für Mikrosystemtechnik) und des Exzellenzclusters Living, Adaption and Energy-autonomous Materials Systems der Universität Freiburg an. Zuletzt hatten Prof. Dr. Thomas Speck und Dr. Falk Tauber Softroboter vorgestellt, die im 3D-Drucker hergestellt werden können, sehr robust sind und ohne Elektronik funktionieren. Milana sieht sein Projekt als weiteren Schritt hin zu einem intelligenten Softroboter an, der in der Lage ist, sich in den unterschiedlichsten Umgebungen mühelos zu bewegen.
Milana ist seit 2023 Tenure-Track-Professor für Soft Machines am Institut für Mikrosystemtechnik der Universität Freiburg. Er hat Maschinenbau und Nanotechnologie an der Universität La Sapienza in Rom studiert. In seiner Promotion an der KU Leuven befasste er sich bereits mit fluider Steuerung von weichen Robotern. 2019 war er Gastwissenschaftler an der Universität Mailand und forschte zwischen 2020 und 2022 am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Bonn. 2022 wurde er für die Rising Stars Academy der Universität Freiburg ausgewählt. 2023 bekam er das Stipendium des Walter Benjamin-Programms der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zugesprochen